Wissenschaftler untersuchen Anzahl der Korallen und bewerten ihr Aussterberisiko

 

Traurige Wahrheit:

Eine ungelöste Frage ist geklärt: Allein im Pazifik gibt es eine halbe Billion Korallen. Das ist das Ergebnis einer Studie des ARC-Kompetenzzentrums für Korallenriffstudien an der James Cook University (Coral CoE an der JCU) unter der Leitung von Dr. Andy Dietzel. „Dies ist ungefähr die gleiche Anzahl von Bäumen im Amazonas oder Vögeln auf der Welt“, sagt Dr. Dietzel. Die Ergebnisse sind entscheidend für die Erforschung und Erhaltung von Korallen und Korallenriffen, da diese aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels weltweit abnehmen.

„Wir müssen die Häufigkeit einer Art kennen, um ihr Aussterberisiko beurteilen zu können“, sagte Dr. Dietzel. Die acht häufigsten Korallenarten in der Pazifik-Region haben nach seinen Worten jeweils eine Populationsgröße, die größer als die der Weltbevölkerung (mehr als 7,8 Milliarden Menschen) ist. Alleine am Great Barrier Riff gebe es schätzungsweise zehn Milliarden Korallen. Dies lege nahe, dass ein regionaler Verlust von Korallen zwar gravierend für einzelne Korallenriffe sei, aber das globale Aussterberisiko der meisten Korallenarten geringer sei als bislang angenommen.  Das Aussterben könnte sich stattdessen aufgrund der großen geografischen Reichweite und der großen Populationsgröße vieler Korallenarten über einen viel längeren Zeitraum erstrecken.

Das geringere Aussterberisiko ist jedoch kein Grund, bei den Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels nachzulassen. „Die Wiederherstellung von Korallen ist keine Lösung als Folge des Klimawandels. Man müsste etwa 250 Millionen erwachsene Korallen anbauen, um die Korallenbedeckung am Great Barrier Reef um nur ein Prozent zu erhöhen“, sagt Professor Terry Hughes, Co-Autor der Studie. Daher müssten heute Maßnahmen ergriffen werden, um die Bedrohung der Riffe zu verringern – lange bevor der Klimawandel das globale Aussterben verursacht und irreparablen Schaden anrichtet.